Fachinformation
16.11.2023 Fachbereich Psychiatrie, Sucht- und Gefährdetenhilfe, Sucht

Petition zu Drogenkonsumräumen in Bayern

Seit Jahren verfolgt der Paritätische in Bayern mit seinen Mitgliedern aus dem Bereich der Suchthilfe das Anliegen, auch in Bayern Drogenkonsumräume einzurichten. Die Staatsregierung weigert sich eine entsprechende Verordnung zu erlassen. Mit einer von Münchner Stadträtinnen initiierten Petition an den Landtag soll der Freistaat Bayern aufgefordert werden, unverzüglich die gesetzliche Grundlage für die Einrichtung von Drogenkonsumräumen in Bayern zu schaffen. Substanzkonsument*innen sollen unter Aufsicht von Fachpersonal und hygienisch konsumieren können und die Stadtgesellschaft vor Drogenutensilien im öffentlichen Raum geschützt werden.

Es ist ein trauriger Fakt: die aktuellen Drogentotenzahlen in Deutschland sind letztes Jahr weiter angestiegen. Im Jahr sind 1.990 Menschen an den Folgen ihres Gebrauchs illegaler Drogen gestorben). Bayern gehört leider immer wieder zu den Spitzenreitern im bundesweiten Vergleich. Drogenkonsumräume können als weitere tragende Säule, zusätzlich zu anderen Präventionsmaßnahmen, schwer suchtkranken Menschen eine Anlaufstelle bieten, das Sterberisiko und weitere Gesundheitsrisiken minimieren und besonders gefährdete Konsument*innen erstmalig mit dem Hilfesystem in Kontakt bringen.

Langjährige Erfahrungen mit Drogenkonsumräumen in anderen Bundesländern sowie die wissenschaftlichen Erhebungen dazu zeigen deutlich: Konsumräume retten Leben! Der Betrieb von Konsumräumen führt nicht zu einem Anstieg des Drogenkonsums und kann vor allem den Konsum im öffentlichen Raum stark vermindern.

Daher wird die bayerische Staatsregierung aufgerufen, unverzüglich die notwendige Grundlage (Verordnung) für Drogenkonsumräume zu schaffen

Sie können die Petition bis zum 18.12.2023 auf der untenstehenden Webseite unterzeichnen.

Fachbereich Psychiatrie, Sucht- und Gefährdetenhilfe, Sucht

Verantwortlich:
Davor Stubican, Referent Psychiatrie, Sucht und Gefährdetenhilfe